HAP Grieshaber
Der Bauer und Der Ritter aus dem Totentanz von Basel
Der Bauer und Der Ritter stammen aus Grieshabers Totentanz von Basel, der 1966 vom VEB Verlag der Kunst, Dresden herausgebracht wird. Es wird sowohl ein preisgünstiges Buch gedruckt, dass in Ost und West gleichviel kostet – 99 Mark – als auch die edle Mappe mit den Holzschnitten auf Japanpapier.
Auf vierzig Farbholzschnitten begegnen sich Tod und Standesvertreter. Grieshaber orientiert sich dabei am Vorbild der Touristenausgabe des Totentanzes von Basel, die er als Geschenk für einen Vortrag erhielt.
Die gleichmachende Kraft des Todes passt an sich schon zu den Gleichheitsforderungen des Bauernkriegs. Ob Papst, Kaiser, Bettler oder Kind, zu allen kommt er und lässt sich durch kein Geld der Welt, weder durch Bitten noch Versprechungen aufhalten. Bauer und Ritter sind hier durch 24 Holzschnitte getrennt, doch hat schon Grieshaber die beiden in seinen Publikationen zum Bauernkrieg gegenübergestellt. Hier dreht sich das gewohnte Geschehen um: Der Bauer steht stolz, aufrecht und unbeschadet, erinnert in der Darstellung etwas an die Bauerndarstellungen der frühen Sowjetunion‚ sein Tod ist ihm freundlich zugewandt und überlässt ihm noch ihrer beider Werkzeug, die Sense. Der Ritter hingegen erleidet durch den Tod das Schicksal, das jener unzähligen Bauern bereitet hat. Er wird von einem geharnischten Tod mit der Lanze durchstoßen, unter ihnen liegt am Boden ein bereits getöteter Ritter.