HAP Grieshaber

Für Jerg Ratgeb und Prometheus

Zu den wenigen, die in Westdeutschland 1975 des Bauernkriegsjubiläums gedachten, gehörten die Studierenden der landwirtschaftlichen Universität Hohenheim. 1976 schnitt HAP Grieshaber anlässlich der Einweihung der Thomas-Müntzer-Scheuer, des Clublokals des ASTA, Für Jerg Ratgeb.

Auf dem Holzschnitt sind sechs Hände zu sehen, zwei mit Werkzeugen des Holzschneiders (Hammer und Stecheisen), vier zur kämpferischen Faust geballt. Er hing über dem Rednerpult, von dem aus Grieshaber den Jerg-Ratgeb-Preis ausrief, mit dem er sehen wollte, ob nicht „auch die Maler einen Preis im Range eines Büchner-Preises wert sind – eines Großen, der Revolutionär und Künstler gleichermaßen war.“ Grieshaber selbst stiftete mit 5000 D-Mark den Betrag, für den Ratgebs Altar Ende des 19. Jahrhunderts von den Herrenbergern verkauft worden war, der Bildhauer Rolf Szyman­ski verdoppelte die Summe.

Auch heute noch wird der Preis alle vier (früher alle drei) Jahre von der Reutlinger HAP Grieshaber Stiftung verliehen.

Für Jerg Ratgeb, 1976. Holzschnitt anlässlich der Einweihung der Thomas-Müntzer-Scheuer des AStA der Universität Hohenheim. Kunstmuseum Reutlingen, Inv.-Nr. 03030